3 Mal Gipfelsieg – das Ergebnis der letzten 3 Tage

Tocllaraju Westface

Tocllaraju Westface

Nach dem schlechten Wetter der letzten 2 Wochen, vor allem aber aufgrund von Stefans angeschlagenem Zustand (Durchfall) und Manus Restrausch (hat denselben Bergfuehrer wieder getroffen) unsicher ,brachen wir vor 5 Tagen in Richtung Ishincatal auf. Nach gut 15km und 600hm kamen wir nach gut 5h im Basislager Ishinca an. Gleich fanden wir einen superschöner Lagerplatz, der alle Sorgen vergessen ließ;

Abseilen am Normalweg

Am nächsten Morgen starteten wir mit Rubio, einem Träger, in Richtung Hochlager auf 5400m (1100hm). Mit Blick auf die Wand verbrachten wir dann dort eine ruhige Nacht und um 4:30 gings dann los. Nur 20min später überschritten wir den Bergschrund und dann gab es kein halten mehr. Erster Stand nach 300hm, dem Tibloc sei Dank ;-) . Dort übernahm Manu souverän (jetzt bereits im Licht der ersten Sonnenstrahlen) und führte die letzten gut 100hm in den teilweise blanken Ausstiegsrinnen.

Unglaublich: als wir dann über die letzten Wächten in Richtung Gipfel aussteigen zeigt unsere Uhr gerade erst kurz nach 8:00, d.h. nur knapp über 3:30h (laut der uns bekannten Literatur, hatten wir mit 8-10h für die Wand gerechnet). Überglücklich geniesen wir den Gipfelsieg und auch mit einem Grinsen den Umstand, dass wir die Truppe aus der Schweiz, die über den Normalweg zeitlich vor uns aufstieg, um mehr als eine Stunde unterboten haben. Auch der Abstieg bietet einige schöne Abseillängen und nach nur 1:30 sind wir wieder im Hochlager (schnell wird abgebaut und wir starten Richtung Basislager, wo wir nur 3h später wieder aufschlagen).

Manuel kurz vor dem Wechsel

Überglückich am Tocllaraju

Was nun? Wirklich noch den Urus und Ishinca angehn? Laut unserer Infos dauern die Zustiege zumindest 5-6h (klingt anstrengend, vor allem nach einem langen Tag wie diesem … na mal sehn). Nach einer langen Nacht starten wir dann aber doch so gegen 5:00 Richtung Urus (als letzte, wie wir an der langen Lichterkette erkennen müssen). Ideal für Ehrgeizlinge wie uns ;-) . Also heisst es nun Tutto-Gas. Und tatsächlich, von den etwa 20 Gipfelaspiranten am Weg (die zumindest eine Stunde Vorsprung haben), überholen wir noch 17 und stehen nach nicht ganz 3h glücklich strahlend und selbst etwas überrascht am Gipfel. Und ein Blick, … einfach unglaublich (….Urus, Huascaran, und dann Everest, meint ein völlig erschöpfter Tscheche, den wir auf den letzte Metern noch überholen grinsend, … mal sehn :-) ).

Ishinca, im Hintergrund Ranrapalca Nordwand

Abstieg Ishinca, rechts im Bild Urus

Und so sind wir nach nur 5h wieder im Basislager … was folgt ist wohl einer der längsten Tage, die wir je im Zelt verbringen. Von 10 Uhr am Vormittag bis spät in die Nacht, schlafen, lesen, essen. Nach einem solchen Erfolg stehen wir natürlich heute etwas unter Druck. Wie lange wird der Ishinca dauern? (ein deutlich längerer Zustieg und dann auch noch 50hm höher) Wir starten eine Stunde früher, und es wird wieder ein voller Erfolg. Nach knapp 3:30h jubeln wir auf über 5530m (alle überholt, um mindest eine Stunde, aber das ist nicht das Wichtigste, sondern der Blick auf die Berge in der Umgebung). Vor allem der Blick auf den Ranrapalca, der mächtig über dem nahen Col de Ishinca trohnt. Nach einer guten halben Stunde am Gipfel und einem kurzen Stopp um den Gletscherrückgang zu messen, rauschen wir runter (6h-Rundreise ;-) ).

… und dann folgt der wohl anstrengenste Abstieg der gesamten Reise. Bei gefühlten 40 Grad und sauviel Staub die 15km wieder das Tal hinaus. Naja. Und jetzt sitzen wir wieder im warmen Hotel Lucia, mit vollem Bauch und der Gewissheit, die Zeit hier maximal genützt zu haben (schade eigentlich, dass es jetzt schon wieder nach Hause geht, gerade jetzt, wo wir gerade soooooo fit sind (aufhören wenns am schönsten ist, … oder wie sagt man?!).

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